Nachtschicht an der TH Nürnberg

21. Oktober 2017. Wenige Wochen nach Semesterstart bot die achte Auflage der Langen Nacht eine perfekte Testumgebung für angehende Technikjournalisten. Ein Streifzug durch die Angebote der TH.

Die Aula im KA-Gebäude füllt sich langsam. Zahlreiche, groß ausgedruckte Wegweiser pflastern die sonst weiß-sterilen Säulen und Wände. Auch ohne das 290 Seiten starke Programmheft finden sich Besucher schnell zurecht. Obwohl der geteilte sechste Stock zeitweise für Verwirrung sorgt, zumindest bei Besuchern, die den Funkraum der Georg-Simon-Ohm Hochschule suchen. Auch in den darunter liegenden Stockwerken bietet die TH ein breit gefächertes Portfolio, das so unterschiedlich wie das Studienangebot ist.

Kein normaler Samstagabend am Kesslerplatz Foto: Ferdinand Heinrich

Die Zentrale Studienberatung ist dort ebenso vertreten wie die Initiative Arbeiterkind.de, Amnesty International liegt Tür an Tür mit dem Deutschen Wetterdienst. Ein paar Vorlesungssäle weiter: Erneuerbare Energie für Mobilfunk in Entwicklungsländern. Erkundungsroboter für Rettungsdienste? In KA 640. Und im beliebten Hörsaal KA 111 spielt Professor Kröger gegen den achtjährigen Emilius Würfelspiele. Der ist offensichtlich mehr an den großen Würfeln interessiert, als an der Mathematik dahinter. „Weiterspielen? Ich wollte doch noch weitererklären.“ muss Professor Kröger diesem Wunsch widersprechen. Dass es hier nicht ganz fair zugehen kann, verstehen sogar Besucher, die auch mit dem Inhalt der Powerpoint-Präsentation irgendwann überfordert sind. Authentisches Vorlesungs-Feeling. Das Mathe-Lernprogamm in KA 409 hätte hier womöglich helfen können.

Emilius im Würfelspiel gegen Prof. Dr. Kröger Foto: Ferdinand Heinrich

Lebensnaher zeigte sich die Fakultät Angewandte Chemie im KT-Bau. Sie zeigte mit der Molekularküche, duftenden Molekülen und einem Stand für Spürnasen im Labor die Chemie des Alltags. Auch in der Wassertorstraße sorgten chemische Verbindungen für Aufsehen. Obwohl der bunt beleuchtete Tanz der Moleküle in WD 003 gut besucht war, konnte er der 40 minütigen Vorführung über Brände und Explosionen in WD 001 nicht den Rang ablaufen. Eine lange Reihe Besucher wartete vor dem Eingang auf Einlass.

Neben Chemie bot ein Besuch in der Wassertorstraße Themen zu Computer Aided Engineering, Informationen zu Usability, 3D Druck und barrierefreie Spiele für jung und alt. Auch Virtual Reality war interdisziplinär vertreten, in KB 102 zum Bereich Bauwesen, an der Bahnhofstraße etwas aktiver mit Spielecontroller und einer virtuellen Raumstation, die Gäste passenderweise im Raum BB 008 fanden. Eine Hommage an den kleinen Roboter aus Star Wars oder Zufall bei der Raumvergabe?

Auch für größere Kinder spielbar. Barrierefrei Schiffe versenken, Bremer Stadtmusikanten oder Superstau. Foto: Ferdinand Heinrich

Von Roboterhand beschriftete Tassen Foto: Ferdinand Heinrich

Zwischen Kesslerplatz und Wassertorstraße bot das Hochspannungslabor Blitze und Funken, die etwa alle 30 Minuten vorgeführt wurden. Auch hier gab es großen Andrang, ähnlich sah es ein Stock tiefer vor KH 005 aus. Eine von Robotern beschriftete Tasse schien für viele Besucher das ideale Souvenir zu sein. Auch um 23 Uhr standen viele für dieses kostenlose Mitbringsel an. Das Institut für Fahrzeugtechnik erklärte am Beispiel des Dieselmotors die Funktionen eines Verbrennungsmotors und machte die Temperaturunterschiede sichtbar. Da die Vorführung gegenüber von KH 005 stattfand, konnten Gäste hier in der Hoffnung auf eine bald kürzer werdende Schlange Zeit verbringen.

Mensateria Foto: Ferdinand Heinrich

Einen großen Besucherandrang konnte auch die Mensateria verzeichnen, in der es auch gegen 22 Uhr wie in der Mittagspause zu ging. Ob Kuchen, Currywurst, Schnitzel oder die gut gefüllte Salatbar: die Mannschaft des Studentenwerks bot für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas.

 

 

 

In den nächsten Tagen ergänzen weitere Beiträge unsere Rückschau auf die Lange Nacht. Diese Berichte entstanden teilweise im kleinen Workshop der Querschrift für Erstsemester, die gleich beim Studienbeginn Theorie mit Praxis verbinden möchten.

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