Welche Armbanduhr lohnt sich wirklich?

So individuell, wie jeder Mensch selbst ist, ist auch sein Geschmack in Sachen Armbanduhren: Aussehen, Funktion, Beschaffenheit, Technik-Trends. Alle Uhren ticken, die eine ziemlich oft, die andere etwas weniger. Uhrenblogger Bernhard Strohm kennt die Uhrsachen.

Die Welt der Armbanduhren hat etwas zeitlos Klassisches an sich. „Uhren sind Zeitmesser, Schmuckstücke, Objekte der Begierde“, erklärt Strohm. Auf seinem Blog »herrstrohmsuhrsachen.com« bietet er Uhrenliebhabern Informationen und dazu eine völlig neue Plattform an, um sich auszutauschen. Wer etwas über das Thema wissen will, war bisher auf Fachmagazine angewiesen. Heute legen Viele großen Wert auf das Preis- und Leistungsverhältnis. Schließlich kann man durch das beträchtliche Angebot gut vergleichen und so kann sich das Praktische in den Menschen dann doch immer wieder durchsetzen. Zu alten Zeiten jedoch gab es nur mechanische Uhren. Die erfreuen sich zwar bis heute noch an Beliebtheit, haben jedoch viel mehr Konkurrenz. Doch wie funktioniert so eine Armbanduhr eigentlich?

Eine mechanische Uhr. Foto: Sofia Kapchieva.

Jede mechanische Uhr hat als Schwingkörper eine Unruh. Diese schwingt mit einer durch die Spiralfeder vorgegebenen Schlagzahl und schaltet bei jedem Durchgang den Anker um. So wird es dem Gangrad möglich, einen Zahn weiter zu laufen. Der Anker und das Gangrad verhindern die freie Kraftabgabe der Zugfeder über das Räderwerk, welches die gespeicherte Energie an das Schwingsystem übertragen hat.

Das Zusammenspiel dieser Bauteile ist auch für das Tick-Geräusch verantwortlich – je höher die Unruhfrequenz, umso schneller das Ticken.

Moderne Alternativen

Eine Quarzuhr hingegen hat als Energiespeicher eine kleine Batterie und als Taktgeber ein Uhrenquarz. Dieser fängt an zu schwingen, wenn eine elektrische Spannung vorliegt. Hier bieten Quarzuhren viele Vorteile: Sie sind günstig, ganggenau und relativ langlebig. Die Gangabweichung (welche bei jeder Uhr mehr oder weniger vorhanden ist) beträgt nur etwa 30 Sekunden im Monat und die Lebensdauer einer Batterie liegt bei ungefähr ein bis zwei Jahren. Allerdings müssen leere Batterien entsorgt und durch neue ersetzt werden. Das ist nicht nur umweltschädigend, sondern auch unpraktisch, denn einmal geöffnet, ist die Uhr nicht mehr wasserdicht.

Quarzuhr

Eine Quarzuhr. Foto: Sofia Kapchieva.

Bei Solaruhren, die die Kraft der Sonne nutzen, um sich aufzuladen, entfällt zwar das regelmäßige Wechseln der Batterie, jedoch ist die Lebensdauer des Energiespeichers ebenfalls begrenzt. Irgendwann muss also trotzdem ein Austausch stattfinden. Dafür beträgt die Frequenz einer Quarzuhr meistens 32.768 Hz und ist damit deutlich höher als bei einer mechanischen Uhr, die nur etwa vier Hz aufweist. Aber was macht denn nun die mechanischen Klassiker trotzdem so attraktiv?

Zurück zum Altbewährten

Mechanische Uhren funktionieren im Grunde noch genauso wie vor 100 Jahren. Diese brauchen keine Batterien, sind somit deutlich umweltschonender. Dafür müssen sie regelmäßig aufgezogen werden, denn deren Energiespeicher ist eine Feder im Inneren des Gehäuses. Die gespeicherte Energie wird an das Schwingsystem abgegeben, welches der eigentliche Taktgeber ist und für das vertraute tickende Geräusch der Uhr sorgt. Aufgrund dessen muss das Gehäuse nicht geöffnet werden. Uhrenexperten empfehlen dennoch alle fünf bis zehn Jahre eine Revision, also eine gründliche Überprüfung der kompletten Uhr. Dabei reinigt der Uhrmacher das Uhrwerk und trägt neue Schmierfette sowie Öle auf. Nichtsdestotrotz, Quarzuhren sind den mechanischen Uhren in einem Punkt einen Schritt voraus: Und zwar wenn es um die Ganggenauigkeit geht. Die mechanische Variante geht pro Tag ca. vier Sekunden nach bzw. sechs Sekunden vor, was vor allem durch äußere Umwelteinflüsse und durch die Traggewohnheiten des Trägers verursacht wird.

Für Strohm steht jedoch fest, dass es genug Gründe gibt. „Mechanische Uhren werden jeden Technik-Trend überleben, weil sie Handwerk, Kunst und Funktion vereinen. Darüber hinaus funktionieren sie als Statussymbol, Markenfetisch und Weihnachtsgeschenk“, sagt der Uhrenblogger. Für manch einen dienen sie sogar als Wertanlage. Ob aber nun der Charme oder die innere Beschaffenheit der Grund für die Anschaffung einer Armbanduhr ist, sie alle haben etwas gemeinsam: Sie zeigen die Uhrzeit an.

 

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