WLAN: Der unsichtbare Datenübermittler

WLAN ist ein unsichtbarer Datenübermittler. Die Abkürzung steht für Wireless Local Area Network und definiert ein drahtloses bzw. schnurloses lokales Netzwerk. Aber warum funktioniert WLAN manchmal nicht und welche Ursachen kann das haben?

Ursula sitzt im Arbeitszimmer vor dem Bildschirm ihres Computers und reibt sich genervt ihre Schläfen. Sie klickt ungeduldig mit ihrer Maus auf Aktualisieren und wippt mit ihrem Fuß gereizt vor sich hin. Wenn sie das Dokument nicht rechtzeitig absenden kann, hat sie ein Problem mit ihrer Chefin. Doch egal auf was sie klickt, ihr PC reagiert nicht im Geringsten auf sie. „Was stimmt den nicht?“, denkt Ursula und fährt sich durch ihre Haare. Sie lässt ihren Blick über den Bildschirm gleiten und verharrt unten links bei dem Balkensymbol.

Eigentlich sollten dort drei Balken aufleuchten, aber jetzt ist da nur einer der ab und an wieder verschwindet und kurz für eine Sekunde wieder erscheint. Was bedeutet das Symbol noch gleich? Das WLAN-Symbol, schießt es Ursula durch den Kopf. Nervös schaut sie auf die Uhr und wieder zurück auf ihr Dokument, das noch immer nicht abgeschickt wurde. Schnell greift sie nach ihrem Telefon und wählt die erste Nummer, die ihr in den Sinn kommt.

„Firma Kraft Computer“, meldet sich eine tiefe Männerstimme am anderen Ende der Leitung. Erleichtert atmet Ursula auf und antwortet: „Hallo, hier ist Ursula. Ich habe Probleme mit dem WLAN und ich habe es eilig. Kannst du ein paar Minuten entbehren, um mir zu helfen und am besten auch erklären, warum es nicht geht und was das WLAN eigentlich ist, sodass ich mir in Zukunft selber helfen kann?“ Am anderen Ende der Leitung hört sie ein „Natürlich“, und stellt sich vor, dass er nickt. Harry Kraft ist der Geschäftsleiter und 60 Jahre alt. Er sagt: „WLAN ist eine drahtlose Verbindung, das Daten übermittelt mit Hilfe des elektromagnetischen Funksignals.“

Ein WLAN Router ( Fritz Box Cable)

Ein WLAN-Router. Fotoquelle: Simone Schuller.

Die Definition von WLAN

WLAN steht für Wireless Local Area Network und definiert drahtloses bzw. schnurloses lokales Netzwerk. Statt die Übertragung über das Kabel und somit mittels Strom zu tätigen wird die Luft als Übertragungsmedium genutzt. Die Mobilität und der Komfort wird dabei verbessert. Das WLAN hat eine begrenzte Reichweite.  Zum Beispiel werden in Büros Repeater verwendet, die direkt am Strom angeschlossen sind und das Funksignal verstärken, sodass dieselbe Frequenz in einem sehr großen Bereich gut genutzt werden kann.

„Dann kann man sich im Grunde WLAN wie den Schall vorstellen, richtig?“, fragt Ursula nach und schaut faszinierend ihren weiß-roten Router an, der neben ihr auf dem grauen Schreibtisch steht. „Genau“ antwortet Kraft mit freundlicher Stimme und lacht. „Und warum funktioniert mein WLAN gerade nicht?“, fragt sie ihn und er antwortet: „Das kann mehrere Gründe haben.“

Die Autobahn A 73 bei Nürnberg

Vergleich mit einer Autobahn: Mehr Autos bedeuten langsamere Geschwindigkeiten. Fotoquelle: Simone Schuller.

Gründe für Störungen beim WLAN

Ein Grund, warum WLAN-Störungen haben, ist das Wetter. Bei einem Sturm erzeugen die Blitze natürliche Formen von einem Funksignal und es kann zu einer Kollision mit dem künstlichen Funksignal kommen. Außerdem dämpfen großflächige Objekte und metallische Gegenstände reflektieren wie Spiegel das Signal. Und zu guter Letzt  kann Überlastung wegen zu intensiver Nutzung zu Störungen führen.

Kraft erklärt zur Überlastung: „Man kann sich das so vorstellen wie auf der Autobahn. Wenn nur ein Auto unterwegs ist fährt es sehr schnell, sollten aber mehrere Fahrer auf der Autobahn sein, muss man langsamer fahren, weil diese sich gegenseitig ausbremsen. Sollte die Autobahn aber extrem überlastet sein, führt es zum kompletten Stillstand aller Autos. Genauso ist es, wenn zu viele denselben Frequenzbereich nutzen und es zu einer Überlastung kommt mit dem WLAN.“

Frequenzen und Frequenzbereiche

Das elektromagnetische Funksignal wird vom Sender erzeugt, indem zunächst in Schwingkreisen durch Selbsterregung elektromagnetische Schwingungen erzeugt werden. Danach werden die Daten dem Modulationsverfahren ausgesetzt, was so viel heißt, dass diese zu elektrischen Signalen umgewandelt werden, die zu einer Übertragung geeignet sind.  Das elektromagnetische Funksignal existiert nur in einem bestimmten Frequenzbereich. WLAN hat im Freien ohne Hindernisse eine Reichweite von ca. 100 Metern. Der Standard bei WLAN ist das IEEE 802.11. Für dieses WLAN gibt es drei Frequenzbereiche: Das 2,4 Gigahertz, welches der meist genutzte Kanal ist, das 5 Gigahertz und das 60 Gigahertz. Die Geschwindigkeit und Stabilität eines Funknetzes mit IEEE 802.11 hängt von der Intensität der Nutzung anderer Funktechniken im gleichen Frequenzbereich ab. Je höher eine Frequenz, desto kürzer die Reichweite (Wellenlänge) und je größer die Reichweite, desto niedriger die Frequenz.

Ursula fällt durch seine Erklärung ein, woran es liegen könnte. Sie steht hastig auf, um ihren Sohn, der im Nebenzimmer für die Schule eine Datei runterlädt, zu sagen, dass er eine Pause einlegen soll. Danach schaut sie erwartungsvoll auf ihren PC und klatscht ihre Hände vor Freude zusammen. „Es funktioniert wieder! Alle Balken sind wieder da“, jubelt sie. Ursula bedankt sich herzlich und Kraft sichert ihr zu: „Das habe ich gerne gemacht. Ich hoffe, ich konnte deine Fragen beantworten und du hast dabei viel Neues über das WLAN erfahren.“ Als er aufgelegt hat, klickt Ursula zögerlich mit ihrer Maus auf Aktualisieren und stellt entzückt fest, dass sie das Dokument absenden kann.

 

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