Grüne Welle – Ampelanlagen in Nürnberg

Ampeln sind noch gar nicht so alt. Erst 1922 wurde in Deutschland, um genauer zu sein in Hamburg, die erste Ampel aufgestellt. Wer ist für die rund 500 Ampeln in Nürnberg verantwortlich und wie funktioniert die Grüne Welle?

Ampeln sind wichtig für eine geordnete Verkehrsführung. Foto: Pixabay

Ein Beitrag von Arne Schreiber

In der fränkischen Großstadt ist die Abteilung Verkehrstechnik mit der Aufgabe betraut, das Netz aus Lichtsignalanlagen zu überwachen, während die Abteilung Servicebetrieb Öffentlicher Raum (SÖR) für die Errichtung von Ampeln zuständig ist. ,,Es obliegt der Abteilung Verkehrstechnik, die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer, die Leistungsfähigkeit des Straßennetzes und die Flüssigkeit des Verkehrsablaufs für die Stadt zu garantieren“, erläutert Manja Schröder vom Amt für Verkehrstechnik. Ebenfalls wird dort auch die Grüne Welle geregelt. Es ist die Aufgabe der Verkehrstechnik, sicherzustellen, dass Busse und Bahnen vom Ampelnetz bevorzugt werden und so ein möglichst schnelles Vorankommen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gewährleistet werden kann. Auch müssen Baustellen und damit verbundene Straßenverengungen von der Verkehrstechnik berücksichtigt werden. Viele Ampeln können mittlerweile schon beinahe selbst denken. Über Kontaktstreifen auf der Fahrbahn kann eine Ampel messen, wie hoch das Verkehrsaufkommen ist. Die Ampelsteuerung entscheidet nun selbst, wie lange eine Rotphase anhalten sollte.

Mit der grünen Welle schnell und sicher zum Ziel

Eine grüne Welle soll garantieren, dass möglichst viele Verkehrsteilnehmer das Ziel schnell erreichen. Foto: Pixabay

Die Schaltungsintervalle von Ampeln sind flexibel und passen sich dem Verkehrsaufkommen an, sodass es zu gewissen Tageszeiten schneller im Straßenverkehr vorangeht als zu anderen. So erklärt sich auch das Phänomen der Grünen Welle, die nicht nur von den Rush-Hour-Zeiten, sondern auch von der Schaltung in der Verkehrstechnik abhängig ist.

In der Großstadt Nürnberg können verschiedenste Straßenzüge koordiniert geschaltet werden, um so den Verkehrsteilnehmern ein möglichst schnelles Vorankommen zu gewährleisten. Damit dies ermöglicht werden kann, müssen allerdings einige Faktoren erfüllt werden: Zum einen müssen die Abstände zwischen den zu koordinierenden Kreuzungen passen, damit eine Grüne Welle zu beiden Seiten möglich ist. Eine einseitige Schaltung wäre hier eher kontraproduktiv. Sind zu viele Abbieger auf den Straßen unterwegs, muss mit möglichen Stauungen an Kreuzungen gerechnet werden. Die größte Schwierigkeit liegt allerdings darin, bei einer grünen Welle die anderen Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer, Fußgänger, Busse und Bahnen nicht zu benachteiligen. Meistens ist es nur zu bestimmten Tageszeiten möglich, eine Grüne Welle zu schalten, um einen großen Stau zu vermeiden.

Mobile Ampeln

Mobile Ampeln kommen in verschiedenen Variationen. An kleinen Baustellen genügt eine Ampel mit Zeitschaltung.
Foto: Pixabay

In einer Großstadt wie Nürnberg wird auch gerne einmal gebaut und so werden oftmals mobile Ampelanlagen benötigt, die sich an den Baustellen schnell auf- und abbauen lassen. Wird an einer Baustelle eine mobile Ampelanlage benötigt, so gilt es hier zwischen vier verschiedenen Typen zu unterscheiden. Typ A und B beinhalten Ampelsysteme, die mit einer simplen Zeitschaltung auskommen. Der Typ C der mobilen Ampelsysteme hat nicht nur eine Funkverbindung eingebaut, sondern analysiert auch über den Boden das Verkehrsaufkommen und kann sich so der Situation anpassen. Der Anlagen-Typ D ist der größte und komplexeste: Hier werden alle Ampeln miteinander verkabelt. Dieser Typ lässt sich vor allem gut an Kreuzungen anwenden.

Ausgeschaltete Ampeln bei Nacht

Bei Nacht werden in Nürnberg viele Ampeln ausgeschaltet. Foto: Christian Lammert

Bei Nacht werden viele Ampeln in der Nürnberger Großstadt abgeschaltet. Momentan beläuft sich die Zahl der abgeschalteten Ampeln auf rund 200. Das ist natürlich nur möglich, wenn trotzdem ein sicherer Ablauf des Straßenverkehrs ermöglicht werden kann. Hierbei müssen die Sicherheit des Verkehrsablaufs sowie die Umwelt und mögliche Lärmbelästigung von Anwohnern berücksichtigt werden. Die Nachtabschaltung von Ampeln wird zu bestimmten Zeiten durchgeführt

Wie es mit der Ampel weitergehen wird, liegt noch im Dunkeln. Allerdings entwickelt sich die Technik ständig weiter und so existieren zum Beispiel in Dresden schon neue Ampelanlagen, die den öffentlichen Verkehr erleichtern sollen. Über eine App sieht der Fahrer eines Busses, wann die Ampel wieder auf Grün schaltet. So lässt sich viel Freigabezeit sparen. So bezeichnet man die Dauer, die ein Verkehrsteilnehmer hat, um einen bestimmten Knotenpunkt auf der Straße zu passieren. „Das waren früher mal bis zu 40 Sekunden“, sagt der Vorstand der Dresdner Verkehrsbetriebe Lars Seiffert. Schneller geht’s also immer.

 

 

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