Stadtbibliothek Nürnberg – bald ähnlich wie Starbucks

Mitten in der Stadt, zwischen der Pegnitz und umringt von historischen Sehenswürdigkeiten wie der Katharinenkirche steht sie: die Stadtbibliothek Zentrum Nürnberg.

Egal, ob gemütlich schmökern im Innenhof des Alten Klosters, Klavier spielen in der Musikalischen Bibliothek oder konzentriertem Lernen in einem der Lern- und Ruhesälen, die Stadtbibliothek ist ein Treffpunkt mit vielen Facetten, besucht von allen Altersgruppen.

Viele Angebote in historisch-moderner Atmosphäre

Der Durchgang zum alten Teil der Bibliothek Foto: Gerrit Grella

Wer suchet, der findet. Mit ihren über 700.000 Medien ist das Angebot der Bibliothek beeindruckend vielfältig. Vom klassischen Roman, über mathematische Tabellenbücher, DVD- und Blu-Ray-Filmen bis hin zu Bauanleitungen für Lego-Roboter, in der Bibliothek findet sich für jede Altersgruppe etwas Interessantes. Auch die mehr als zwei Millionen jährliche Verleihe der Medien sind beeindruckend. Das Angebot verteilt sich auf zwei Gebäudekomplexe, die das Zusammentreffen von Mauerwerk des historischen Katharinenklosters und des neu gebauten Luipoldhauses vereinen. Die vielen Etagen und Stockwerke der Bibliothek laden zum gemütlichen Schlendern und Stöbern zwischen den Regalen ein oder auf einen Cappuccino im Innenhof des Klosters .

Zur Austellung – dort entlang !  Foto: Gerrit Grella

Schnell verliert sich der Besucher ohne es zu bemerken zwischen den Regalen oder auf einem gemütlichen Sitzkissen in der angenehmen Stille der Bibliothek. Und wer doch einmal den Überblick verliert, kann sich auf jeder Etage an einem Infopoint von einem Bibliotheksmitarbeiter helfen lassen. Ein Schild mit dem Hinweis „Austellungsraum“ macht neugierig und schon findet sich der Besucher in der aktuellen Ausstellung von Gunnar A. Kaldeweys -Künstlerbüchern wieder. Moderne Kunst wird mit alten Handwerkstechniken in ästhetisch gestaltete Buchobjekte verwandelt, die aus literarischen Werken des europäischenasiatischen und orientalischen Kulturaums hervorgegangen sind.

 

Ein neuer sozialer Hotspot

Das Grün des Frühlings im Innenhof des Klosters   Foto: Gerrit Grella

Christoph von Schwerin, Mitarbeiter der Stadtbibliothek Nürnberg im Bereich Lernzentren & digitale Angebote, beobachtet vermehrt,„dass die Leute nicht mehr so oft zwischen den Regalen stöbern und nach Büchern suchen, sondern ihren Laptop oder ihr Tablet auspacken und ihre Arbeiten in Ruhe in der Bibliothek erledigen, ähnlich wie bei Starbucks“, bemerkt er. Die Möglichkeit via W-Lan auf die Digitale Bibliothek zugreifen zu können, gibt es jedoch nicht nur vor Ort. Jeder, der einen gültigen Bibliotheksausweis besitzt, kann auf die „onleihe“ am Bildungscampus Nürnberg mit ihren circa 20.000 Angeboten zugreifen und wie in einer Bibliothek das gewünschte Buch oder Medium ausleihen oder vormerken lassen. Das Lizenzmodell sieht vor, dass jedes inserierte Medium auch nur einmal verleihbar ist, ganz analog zum physischen Buch. Der Trend und die Nachfrage des E-Book Verleihs wächst stark an, während der Verkauf von E-Books seit Jahren stagniert“, bemerkt von Schwerin beiläufig.

Per Touchscreen ganz einfach ein Buch ausleihen.  Foto: Gerrit Grella

Auch die Stadtbibliothek Nürnberg wird ihr Onlineangebot noch erweitern, um ein breiteres Spektrum an Medien anbieten zu können. So sollen künftig Musik à la Spotify und der Zugriff auf wissenschaftliche Datenbanken mit in das Angebotsprogramm aufgenommen werden. Ob die Menschen in Zukunft noch in eine Bibliothek gehen, um sich echte physische Bücher auszuleihen und zu lesen oder nur einen ruhigen Ort zum Streamen für ihre Tablets suchen? Vermutlich beides, da Kaffee noch nicht gestreamt werden kann.

Website der Stadtbibliothek Nürnberg.

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