BLUEpingu fördert kostenloses Trinkwasser

Der Verein realisiert regional das Refill-Konzept, bei dem zur Müllvermeidung kostenlos in Läden Trinkwasser in mitgebrachte Flaschen abgefüllt wird. Sommer, Sonne, Meer und massenweise angespülte Plastikflaschen am Strand.

Ein Beitrag von Arno Pietsch

Grüne Gefäße, gelbe Limonadenkanister sowie weiße Joghurtdrink-Behälter entstellen die Strandpromenade auf eine sehr umweltunfreundliche Weise. Das Problem ist hierbei nicht nur, dass dies unschön aussieht, sondern diese Materialien kaum von der Natur zersetzt werden. Im heimischen Geschäft um die Ecke beginnt die Problematik mit den Plastikflaschen schon. Hier werden sie nämlich tagtäglich in großen Mengen verkauft und am Ende landen sie dann vielleicht irgendwo in der freien Natur.

 

Nachfüllen als Teillösung

Deswegen wurde das Projekt „Refill Deutschland“ ins Leben gerufen, womit das Befüllen der eigenen Flaschen mit Trinkwasser in Läden und Geschäften unterstützt werden soll. „Hamburg war die erste Stadt in Deutschland, die mitgemacht hat“, erzählt Michael Steffen, Mitarbeiter bei BLUEpingu in Nürnberg. „Seit März 2017 wird es von unserem Verein unter dem Namen ‚Refill Nürnberg‘ auch in unserer Stadt gefördert“, erklärt der Informatiker weiter. Im Allgemeinen erarbeitet BLUEpingu Aktionen für ein umweltbewusstes Leben im Raum Franken, sodass dort in den Bereichen Ökonomie, Ökologie und Soziales die Thematik der Nachhaltigkeit gestärkt und vorangebracht werden soll. Im Vordergrund sollen hierbei ausdrücklich Anregungen und Aktivitäten für den Einzelnen stehen.

M. Steffen mit seinem Zero Waste-Nachfüllbecher  (Foto: Arno Pietsch)

Refill Nürnberg ist so eine Handlungsmaßnahme, bei der jeder mitmachen kann. Aktuell sind es nun regional 78 Geschäfte, in denen man kostenloses Leitungswasser für seine Flasche erhält. Einer dieser Läden ist auch ZeroHero, der mit Zero Waste wirbt, also keinen Abfall durch Verpackung zu produzieren. „Das hat natürlich super in unser Konzept gepasst“, sagt Thomas Linhardt, einer der zwei Geschäftsinhaber. „Der Aufkleber auf unserer Schaufensterscheibe signalisiert, dass wir eine Refill Station sind!“ Gleichzeitig kann man als mitwirkendes Geschäft wiederum auch Aufkleber für neue Teilnehmer verteilen.

 

Nur Wenige nehmen das Angebot wahr

Aktuell müsste aber mehr Werbung bei den Verbrauchern gemacht werden als bei den Unternehmern selbst, denn derzeit holen sich immer noch Wenige ihr Wasser in der mitgebrachten Flasche. Steffen erklärt: „Da wir natürlich auch sonst keinen Müll produzieren möchten, drucken wir auch keine Flyer oder ähnliches, um die Leute darauf aufmerksam zu machen.“ Das erschwert die Verbreitung des Refill-Prinzips unter den Bürgern und Touristen der Stadt sehr.

Die Qualität des Leitungswassers in Nürnberg weist laut dem zuständigen Versorger N-ERGIE für die Stadt und Umgebung gleichbleibend gute Analysewerte. Als Ergebnis wird auf deren Internetseite ein „hygienisch einwandfreies und geschmacklich gutes Trinkwasser“ präsentiert. Allerdings geht man hier immer nur von den Indikatoren aus, welche die Trinkwasserverordnung gesetzlich vorschreibt.

 

Im Sinne der Nachhaltigkeit

Vielleicht werden eines Tages mit mehreren von solchen doch recht einfachen Methoden irgendwann die Meere und Wälder wieder sauberer sein und man sieht anstatt so mancher Kunststoffmüllhalde wieder Landschaften, Wasser und Erdböden. „Die Müllvermeidung ist einfach ein super Ansatz für Nachhaltigkeit“, meint Linhardt.

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