Kontrast von schwarz auf weiß

Futuristisch ragt der massive Bau, verkleidet mit schwarzen Trägerplatten aus Glasgranulat, aus dem flachen Gelände. Seine Form erinnert an ein Flaggschiff, umgeben von kleinen grün bepflanzten Inseln.

Eingangshalle des Max-Planck-Instituts. Foto: Laura Lehner

Das Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts in Erlangen ist 2016 neu gebaut worden. Beim Betreten des Gebäudes durch die großen Glastüren wechselt der Kontrast von schwarz auf weiß. Das große, lichtdurchflutete und sterile Foyer, das durch ein Dachfenster einen Blick in den Himmel gewährt, lässt noch nicht erahnen, welches physikalische Wissen im Innern des Hauses schlummert. Doch neben dem Eingang steht eine Skulptur des berühmten Quantenphysikers Max Planck.

Aus vier werden fünf 

„Das Institut schafft Platz für vier, bald fünf Abteilungen“, erklärt der Student Jakob Wagenbrenner, die Treppen hinauflaufend. „Je zwei Fachbereiche teilen sich eine Etage.“ In Erlangen gibt es zum einen die Abteilung der Optik und Information, die speziell zur Erforschung der Quantenoptik dient, und die Abteilung der photonischen Kristallfasern, die von Philip Russell geleitet wird. Nummer drei und vier sind die Nano-Optik-Abteilung und die Abteilung der Theorie. Bald wird ein neuer Fachbereich eingeführt, der sich um Physik im Zusammenhang mit Medizin dreht. „Des Weiteren beinhaltet die Gesellschaft Forschungsgruppen, Werkstätten und Technologieentwicklungsgruppen“, erklärt Selda Müller aus der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und zeigt einen farblich strukturierten Zettel mit dieser Information. Die ersten bunten Farben in diesem Gebäude.

„Der jährlich erscheinende Newsletter des MPI beinhaltet komplexe Informationen über den Forschungsstand und besondere Ereignisse der Physik des Lichts“. Außerdem gibt es ein Wissenschaftsmagazin, welches 2015 speziell über Licht berichtet und sich somit der Max-Planck-Gesellschaft in Erlangen widmet. „Es war eine Sonderausgabe für unser Institut“, erläutert Müller. Das Magazin spricht besonders junge begeisterte Nachwuchsforscher und bereits integrierte Mitarbeiter an.

Kein Zugang ohne Schutzkleidung

Glasfaserrolle im Gang vor dem Reinraum. Foto: Laura Lehner

„Transparenz und Publizität sind wichtige Komponenten“, die im Institut zusammenwirken, erklärt Müller. Selbst ein studentischer Mitarbeiter wie Wagenbrenner, der in einem ganz anderen Fachbereich tätig ist, darf mit Schutzkleidung in den Reinraum. Dort stellen komplizierte Technikgeräte an blauen deckenhohen Säulen Glasfasern her. Leider dürfen Besucher den Raum nicht betreten. Dafür gibt es einen etwa 20 Meter langen Gang, der einen weiten Einblick entlang einer Reihe von Glasfenstern gewährt. Für die experimentierfreudigen Besucher und Interessierten befinden sich vor den Scheiben ein paar Glasfaser-Testobjekte, die in einer Box stecken. Jede einzelne ist beleuchtet und kann anhand einer zirka zwei Zentimeter breiten Lupe analysiert werden. „Die Strukturen und Farben weichen deutlich voneinander ab“, so Wagenbrenner. „Manche besitzen größere Röhrchen und sind bläulich, die anderen sind dünner aber dafür gelblich.“

„Zweimal im Monat bieten wir Führungen für Besuchergruppen an“, erläutert Selda Müller. „Darunter sind meistens die besonders Interessierten.“ Zum Teil sind es Physik-Studenten, die ihre Master-Thesis schreiben. So wie die meisten anderen Besucher sind sie vom Fach und verstehen etwas von Forschung. „Nicht das MPI sucht Zielgruppen aus, sondern die Menschen suchen das MPI auf“, erklärt die Pressereferentin. „Die meisten kommen sogar extra wegen des Instituts aus dem Ausland nach Erlangen und nutzen dies als Zwischenstation oder Weiterbildungsort.“

 

Website des Max-Planck-Instituts für die Physik des Lichts.

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